Gib mir Gelassenheit, Dinge hinzunehmen,
die ich nicht ändern kann;
gib mir den Mut, Dinge zu ändern,
die ich zu ändern vermag,
und gib mir die Weisheit,
das eine vom andern zu unterscheiden.

Rainer Maria Rilke

Sonntag, 2. Mai 2010

Es geht nichts mehr. 500 Kilometer geschafft.

Rabanal del Camino - Molinaseca 25.5 km

Nun hat das Wetter sich total geändert. Es ist kalt und neblig.
Der steile Anstieg zum Cruz de Ferro ist zermürbend. Trotzdem ist es schön, wenn der Sturm die Wolken zerreißt und über den Pass fegt.
Dann sind wieder die schneebedeckten Gipfel zu sehen.


Am Kreuz lege ich auch meine Steine ab. Allerdings keine gewöhnlichen Steine. Von mir liegen jetzt die Gallensteine in den Bergen von Leon.

Jetzt geht es 17 Kilometer im Nebel bergab, unten scheint die Sonne wieder. Die Herberge ist picobello und ich wasche erst mal meine ganze Wäsche. Morgen noch 10 Kilometer und dann will ich nur noch heim.

Samstag, 1. Mai 2010

Ab in die Berge





Astorga - Rabanal del Camino 21.5 km

Es ist noch früh und auch noch dunkel als meine Zimmergenossen aufstehen und packen. Da bleibt mir nichts anderes übrig, als auch aufzustehen. Ich laufe durch die Stadt und suche ein Cafe oder Geschäft, denn ich habe vergessen Wasser zu kaufen und Hunger habe ich auch. Aber die Stadt ist wie ausgestorben. Dann werde ich so weiter gehen müssen bis zur nächsten Ortschaft in 14 Kilometer.
Doch ich habe Glück. Kurz bevor ich Astorga verlasse gibt es eine Cafeteria. Die hat zwar gerade erst geöffnet, es ist noch keine 7.00 Uhr, doch es ist schon reger Betrieb.
Die ersten paar Kilometer sind noch eben, doch dann geht es stetig hoch bis auf 1200 Meter. Das Wetter hält noch und in der Ferne sehe ich die schneebedeckten Gipfel der Berge von Leon. (Montes de León) In Rabanal, 7 Kilometer vor dem Pass, übernachte in einer tollen Herberge. Man kann auch Berghütte dazu sagen. Die Wirtsleute waren toll drauf und mit allen Pilgern war es ein toller Abend.