Gib mir Gelassenheit, Dinge hinzunehmen,
die ich nicht ändern kann;
gib mir den Mut, Dinge zu ändern,
die ich zu ändern vermag,
und gib mir die Weisheit,
das eine vom andern zu unterscheiden.

Rainer Maria Rilke

Mittwoch, 14. September 2011

Tag des Rotweins

Bin jetzt in Bayonne und muss mich gleich wieder über die blöde franz. Tastatur aufregen. Also bitte Nachsicht.
Es geht heute Morgen schon ganz blöde los. Natürlich habe ich nicht geschlafen und geistere schon um 4. Uhr rum. Eigentlich wollte ja zu Fuß zum Bahnhof gehen, aber es regnet und da nehme ich das Auto für den einen Kilometer. Gestern Abend habe ich noch einen guten Schluck vom Kaltenbacher Spätburgunder getrunken, und den Rest in die Aluflasche gefüllt. Ich will den Wildtäler Wein nach Bordeaux mitnehmen und dort genießen. Dabei sollte ich doch vom letzten Jahr noch wissen, dass die Flasche nicht ganz dicht ist. 15 Minuten vor Abfahrt des Zuges bin ich am Bahnhof und jetzt hört es auch auf zu regnen. Beim Ausstieg stelle ich fest, ich habe meine Stöcke vergessen. Was tu? Der Zug kommt in 15 Minuten. Ich schmeiße den Rucksack auf den Rücksitz und düse zurück, rase in die Wohnung und mit den Stöcken zurück und wieder zum Bahnhof. Auf  der Fahrt schmecke ich schon den Rotwein. Ich weiß sofort was los ist, habe aber keine Zeit die Sache zu beheben. Am Bahnhof habe ich gerade noch 5 Minuten, dann kommt der Zug. Jetzt stinkt der Rucksack nach Rotwein. Ich sehe die Blicke der Mitfahrer, die zur Arbeit fahren und denke darüber nach, was die wohl jetzt von mir denken.
In Strassburg ist der Duft noch nicht verflogen und auch im TGV schmecke ich nur Rotwein. Aber inzwischen ist es mir auch egal. Sollen doch alle denken, dass hier ein Säufer in der ersten Klasse nach Bordeaux fährt. Das passt doch. Am Nachbartisch machen es sich zwei Pärchen bequem und packen ihr Frühstück aus. Brot, Käse und Rotwein und man glaubt es nicht. Einer der beiden Männer wirft mal gleich die ganze Flasche Rotwein um. Die Flasche entleert sich über den Tisch und die Hose des Franzosen. Jetzt stinkt der ganze Wagen nach Rotwein.
In Bordeaux habe ich natürlich den Zug nach Bayonne und somit auch den letzten Zug nach Saint Jean Pied de Port verpasst. Der nächste Zug geht erst in zwei Stunden nach Bayonne, dort werde ich übernachten um am nächsten Morgen zu meinem Startpunkt zu reisen.

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