Gib mir Gelassenheit, Dinge hinzunehmen,
die ich nicht ändern kann;
gib mir den Mut, Dinge zu ändern,
die ich zu ändern vermag,
und gib mir die Weisheit,
das eine vom andern zu unterscheiden.

Rainer Maria Rilke

Dienstag, 28. April 2009

INFO


Hallo nach 3 Tagen Strapazen endlich eine größere Stadt mit Internet. So kann ich Euch berichten. Aber der Reihe nach. Heute ist eigentlich schon der 30. April. Ich will aber die Reihenfolge anhalten, deshalb mache ich weiter mit Dienstag den 28. April. Danke für die vielen guten Wunsche und ganz besonderen Gruß an die neuen Blogteilnehmer aus Reute.
Die Übernachtung war grausam bei Jesus, Kaum geschlafen. Grausame Schnarcherei. Über mir lag Ringelblume.

Bevor ich aber hier weitererzähle muss ich erst mal einige meiner Mitpilger vorstellen, die ich teilweise schon vom letzten Abend kenne und die mich noch eine Weile auf diesem Weg begleiten werden. Die meisten bis zum Schluss.


Also zuerst zu Ringelblume Eine ältere Dame aus Solothurn, die jedem stolz erklärt, dass sie Schweizerin ist. Ihr breiter Kölner Dialekt passt allerdings gar nicht dazu. 56 Jahre alt aber älter aussehend. Lange weiße Haare zu Zöpfen geflochten. Blumen im Haar und auf dem Esoteriktrip. Läuft schon einige Zeit mit einer Französin zusammen, die ihr aber heute irgendwie abhanden gekommen ist. Da sie immer Ringelblumen im Haar hat, nennt sie jeder nur Ringelblume.


Dann ist da noch ein Deutsch/Spanier, knapp über 40,  der in Deutschland aufgewachsen ist und in Wiesbaden wohnt.  Hat gestern abend fast 4 Stunden nur telefoniert, weil er so viele Probleme daheim hat.  Und da sein Handy irgendwann den Geist aufgab, hat er den ganzen Abend den Münzautomaten blockiert, bis auch hier sein Geld irgendwann aufgebraucht war. Außerdem ist er dauernd hinter irgendwelchen Pilgerinnen her, und sein Charme macht es möglich, dass viele Frauen seine Nähe suchen. Oder ist es nur, weil er Spanisch und Deutsch spricht?


Ein Wiener, noch eben mal 30, mit wenig Gepäck und noch weniger Geld weil seine Scheckkarte am Bankautomaten eingezogen wurde. Es hat nur Funktionskleidung an und mich friert schon wenn ich die dünnen Klamotten sehe. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Wärme geben. Er wollte eigentlich die ganze Zeit im Zelt übernachten, aber als es in den Pyrenäen schneite, hat er das Zelt schon mal nach Santiago geschickt. In den Bergen von Leon, wo es ebenfalls geschneit hat, hat er sich dann noch eine Erkältung geholt.

Ein Wuppertaler, über 60, der schon zum vierten Mal läuft und alles kennt. Läuft mit Trainingsanzug und Kartentasche und ist auf alles vorbereitet.


Der Ostdeutscher (35), später Magdeburger Briefmarke, der ganz verzweifelt ist, weil er nirgends Briefmarken bekommt. Ich hatte Glück und habe im Tabakladen noch Briefmarken gekauft, aber jetzt ist der Laden geschlossen. Da freut er sich riesig darüber, dass ich ihm eine überlasse.

1 Kommentar:

  1. French
    Frère Jacques, Frère Jacques
    Dormez-vous, dormez-vous?
    |: Sonnez les matines, :|
    Ding ding dong, ding ding dong.

    Herzlichen Glückwunsch
    MM

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