Gib mir Gelassenheit, Dinge hinzunehmen,
die ich nicht ändern kann;
gib mir den Mut, Dinge zu ändern,
die ich zu ändern vermag,
und gib mir die Weisheit,
das eine vom andern zu unterscheiden.

Rainer Maria Rilke

Freitag, 1. Mai 2009

Ich könnt´ Romane schreiben

Sarria - Portomarin 24,3 km


Wie gesagt nach dem gestrigen Abend in der Herberge hab ich nur schlecht geschlafen. War es der Schnaps? oder das Bier oder der Rotwein. Außerdem hat der Deutschspanier aus Wiesbaden geschnarcht und zwar die ganze Nacht. Bin um 6 aufgestanden und habe mit dem Wuppertaler und deutschem Spanier gefrühstückt. Das erste Mal das ich vor dem Weggehen Kaffee trinke- es hat mir nicht geschadet. Jetzt ist es 7.00 Uhr und ich beginne meine Maiwanderung
In der Dämmerung laufe ich los. Der Himmel ist heute klar. Aber es ist kalt. Ich ziehe mich warm an, muss aber nach 2 Kilometern feststellen, dass ich schon völlig durchgeschwitzt bin. Also ziehe ich meinen Pullover wieder aus. Die Landschaft ist fantastisch. Die Sonne geht auf und einige Berge sind noch im Nebel versteckt. So geht es lange durch die grüne Landschaft Galiciens. Noch sind kaum Pilger unterwegs. Ich treffe ein Ehepaar aus England, das ich schon 3 Tage ständig treffe. Ansonsten nur Ruhe und Natur. 24 Kilometer sind ne menge Holz und nach dem die nächsten 2 Kilometer mehr oder weniger mit Rucksackrichten, Hose zurren und sonstiges ( austreten und ähnliches ) verbracht sind läuft es eigentlich ziemlich gut.

Noch 111 Kilometer

Mein Lieblingsbild




Insgesamt 23 Hunde meistens deutsche Schäferhunde haben mich keines Blickes gewürdigt. Die wissen alle, dass ich Pfefferspray dabei habe. Der Kuckuck ruft die ganze Zeit. Soll ja Glück bringen. Ich erreiche den Kilometerstein 100. Jetzt habe ich noch 100 Kilometer bis Santiago und schon fast120 Kilometer hinter mir. Die Kilometerangaben sind sehr unterschiedlich und wechseln oft, weil man die Route oft geändert hat. Ich gehe einfach nach meinen gelaufenen Kilometern. 




Morgens sind die Schatten noch lang

Die Sonne geht auf










Ab KM 15 wird es schwerer. Die Füße tun´s ja noch, aber der Rücken. Am liebsten würde ich den ganzen Rucksack in den nächsten Bach werfen. Es wird so schlimm, dass ich Pause machen muss. Aber nach einer halben Stunde geht’s wieder und ich gehe weiter. 5 Kilometer vor dem Ziel ist wieder eine Rastgelegenheit und eine Herberge. Ich beschließe zu pausieren und will einen Kaffee trinken. Ein junges Mädel aus der Schweiz ( Zürich) hat einen Ferienjob seit einer Woche. Da ich im Moment der einzige Gast bin, unterhalten wir uns eine Weile. 





Automaten gibt es fast an jeder Ecke

Kilometerstein 100



Übrigens sitze ich heute erstmals draußen im Garten in der Sonne.

Plötzlich und unerwartet erscheinen wer?????

Der Deutschspanier und der Wuppertaler erscheinen mit einer Mexikanerin im Schlepptau. Ich verabschiede mich gleich und will die nächsten Kilometer alleine laufen. Heute will ich nicht in der Herberge schlafen sondern in einer Pension für mich alleine.

In Portomarin angekommen besichtige ich zuerst die öffentlichen Herbergen, die wiederum sehr komfortabel sind und entschließe mich fast in einer davon zu übernachten, als der Wiesbadener auftaucht und eincheckt. Aber heute Nacht will ich kein Geschnarche.
Der Wuppertaler erscheint auch und weiß eine Pension, wo er übernachten will, Ich schließe mich ihm an und direkt auf dem Marktplatz gibt es eine kleine Pension. Es sind nur zwei Zimmer frei. eins mit und eins ohne Bad. Großzügigerweise überlasse ich dem Wuppertaler das Zimmer mit Bad ( Dafür muss er 5 Euro mehr zahlen).

Ich nehme das Zimmer mit Bad im Flur.
Der Wirt spricht übrigens sehr gut Deutsch, was auf eine langen Aufenthalt in Deutschland schließen lässt. 


Portomarin









Dann verabreden wir uns auf ein Bier.

Nach einer schönen Dusche sitze ich in der Sonne vor dem Marktplatz und sehe dem 1. Maitreiben zu. Der Wirt erklärt uns, dass heute noch Oldtimertreffen und Folklore ist.


Wer erscheint plötzlich????
Der Deutschspanier. Kurzum nach kurzem Palaver stellt sich raus, das der Wirt und der Deutschspanier sich aus Kelsterbach kennen, und sie auch gemeinsame Bekannte haben.

Maifeier in Portomarin



Jetzt haben wir uns heute Abend zum Essen verabredet.

ES GIBT NATUERLICH PULPO.

 
Bin gerade mein USB Kabel holen gegangen um die Bilder zu uebertragen. Wer sitzt vor dem Marktplatz??
Der Wiener
Scheisserei ist noch nicht besser.

Grüsse


PS: Bilder folgen später aber heute noch. das Internetcafe ist gleich neben der Pension.

2 Kommentare:

  1. Pulpo, Pulpo, Acapulpo!
    und dann noch mit der Hessenmaffia essen gehen.

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  2. Hallo Kluas, auch unsere Maiwanderung war schön und ebenso anstrengend. Den Tanz in den Mai haben wir auch genossen und ich habe diesmal wieder gewonnen, jedoch "nur" eine Flasche Sekt immerhin. Wir wünschen natürlich weiterhin guten Verlauf für Deinen Weg. Gott beschütze Dich. Wolfgang und Ilse

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