Gib mir Gelassenheit, Dinge hinzunehmen,
die ich nicht ändern kann;
gib mir den Mut, Dinge zu ändern,
die ich zu ändern vermag,
und gib mir die Weisheit,
das eine vom andern zu unterscheiden.

Rainer Maria Rilke

Donnerstag, 15. April 2010

Das fängt ja gut an - oder Streik auf dem Jakobsweg


Da habe doch alles so gut vorbereitet und jetzt ist es fast wie im letzten Jahr. Ich sitze auch wieder im selben Internetcafe und habe Zeit das zu erzählen:

Die Fahrt nach Paris ist sehr schön und ruhig. Leider habe ich meine Wasserflasche nicht richtig verschlossen. Das merke ich allerdings erst kurz vor Paris und jetzt ist die Gepäckablage schon voll Wasser. Die Nässe in meinem Rucksack ist jedenfalls zu bewältigen. Ganz entspannt gehe ich dann 2 Stunden durch Paris. Mein Zug soll erst heute Abend um 23 Uhr abfahren. An einem Kiosk lese ich etwas von einem Streik bei der Bahn. Deshalb gehe ich gleich zum Bahnhof Austerlitz und tatsächlich ist mein Zug von der Anzeigetafel gestrichen. Was jetzt? Die Bahnhofshalle ist natürlich völlig überfüllt. Vor den drei Schaltern drängen sich etwa 150 Personen.
Jetzt kann mir nur noch meine Jakobsmuschel oder der Jakobsstab helfen. Oder beides.
Kaum habe ich dies gedacht kommt eine Bahnangestellte auf mich zu, die gerade in die Pause will. Die nimmt mir die Fahrkarte weg, legt ihren Zeigefinger auf den Mund und sagt ich soll kurz warten. Dann ist sie auch schon - an der ganzen Schlange vorbei - in einem Büro verschwunden.
Nach 5 Minuten erscheint sie mit einem Schalterbeamten, der mir eine neue Fahrkarte bringt. Jetzt fahre ich um 18.15 Uhr und bin um 24.00 Uhr in Irun. Die Frau versucht mir noch zu erklären, dass ich aber jetzt vom Bahnhof Montparnasse fahren muss. Aber das weiß ich ja schon vom letzten Mal.
Nun fahre mit der Metro durch die halbe Stadt zum TGV Bahnhof und warte auf meinen Zug.
Wo ich dann die Nacht verbringe??? Meine Muschel wird helfen. Morgen früh um 8.00 Uhr geht der Zug von Irun nach Pamplona.

Der Rucksack kommt mir schwerer vor als im letzten Jahr, dabei habe ich nur die Hälfte mit.

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